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”...genau dieses Konzept geht unter die Haut. Mit brennender Intensität erzählen die zwei deutschen und drei chinesischen Schauspieler vom tragischen Liebesschicksal - und machen Sprachkenntnisse überflüssig. Man spürt jeden Moment das Herzblut, das (...) der Autor und Regisseurin Maya Fanke in das sorgfältig komponierte Werk gesteckt haben. Keine Spur mehr von mentalem Fremdeln gegenüber dem fernen China. Da leistet Theater deutlich mehr als Politik und Diplomatie: Es zeigt, dass es jenseits des Turbukapitalismus und autoritärer Herrschaftsstrukturen menschliche Geschichten gibt, die genauso gut die unseren sein können.“
Theater der Zeit
”Chinesische Mythologie und deutsches Sprechtheater, märchenhafte Elemente und skurrile Begegnungen, chinesischer Tanz und Slapstick, asiatische Musikklänge und europäische Musiktradition; in der Regie von Maya Fanke gehen stilistische Elemente scheinbar mühelos Hand in Hand, um eine anrührende Liebesgeschichte feinfühlig und reduziert zu erzählen .“
”In Maya Fankes reichen Bildwelten fließen nicht nur zwei Sprachen mühelos ineinander, sondern mit viel Humor öffnet sich der Blick für das Ungesagte.“
“Ein hintergründig verwobenes Stück, eine phantasievolle Inszenierung und ein wunderbar zusammengestelltes Ensemble, dem es gelingt Raum zu schaffen, für die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache.“
NW
“Die gemeinsame Produktion Das weiße Zimmer, die im Juni bereits in Qingdao eine gelungene Premiere feierte, ist nun auch in Paderborn vorgestellt worden. Im nahezu ausverkauften Großen Haus der Kammerspiele erlebten 400 Gäste am Samstag einen ungewöhnlichen, sehr poetischen und eindrücklichen Thaeterabend (...) Unter der Leitung der Regisseurin Maya Fanke entspinnt sich ein modernes Märchen mit fantasievollen Bildern, in denen sowohl europäisch geprägte Darstellungskunst als auch chinesische Theatertraditionen zusammenfließen (...) Zum Schluss gab es lang anhaltenden und herzlichen Applaus des Publikums, das Zeuge eines ebenso ungewöhnlichen wie gelungenen Theaterexperiments wurde.(...)“
Westfälisches Volksblatt
Der Raum ist weiß. Leitern stehen an den Wänden, auf dem Boden Schreibmaschinen, Koffer, ein kleines Podest. Nüchtern wirkt das Bühnenbild von Wolfgang Menardi auf den ersten Blick. Doch nach 90 Minuten geht man angerührt, vielleicht sogar verzaubert aus dem Theater. Es ist Dienstag, die letzte von vier Vorstellungen der chinesisch-deutschen Koproduktion „Das weiße Zimmer“ im vor wenigen Wochen eröffneten Theater Paderborn. Die Hütte ist voll, an der Kasse gerät die Dame fast in Panik, als sie reservierte Karten nicht im Computer findet. Denn sie weiß nicht mehr, wo sie welche hernehmen soll. (...) Die Aufführung läuft zweisprachig, auf deutsch und chinesisch, Übertitel sind unnötig. Nicht nur weil die Texte so geschickt verteilt sind, dass man jederzeit der Handlung folgen kann. Sondern weil die Gefühle so stark und stimmig rüberkommen, dass die Worte nicht das Wichtigste sind.(...) Vieles bleibt rätselhaft in diesem Stück, und das ist eine Stärke. Regisseurin Maya Fanke findet einen Mittelweg zwischen stilisiertem und psychologischem Spiel. Die Schauspieler wechseln oft die Rollen, ganz organisch gehen Dialoge und erzählende Texte ineinander über. (...)Die unterschiedliche Spielweise der Schauspieler ist deutlich erkennbar. Doch dadurch bricht die Aufführung nicht auseinander, im Gegenteil. Ein Ensemble ist entstanden, dessen Gegensätzlichkeit gerade seinen Reichtum ausmacht. Maya Fanke hat mit großem Gespür chinesische und deutsche Theatertradition zusammengebracht und eine spannende Mischung erzeugt, die von Warmherzigkeit durchglüht ist.(...) Das Saallicht ist längst an, die Zuschauer klatschen unverdrossen weiter. Sie sind zutiefst beeindruckt.(...) Es ist die Stärke der Aufführung, dass sie nicht nivelliert, sondern Gegensätze zulässt und aus ihnen eine subtile, berührende Erzählung gewinnt.
Wanderlust Blog
“(...) Das mal anrührende mal humorvolle Erzähltheaterstück bietet eine interkulturelle Besonderheit: Es ist so geschrieben, daß die Darsteller jeweils in ihrer Muttersprache spielen, und man trotzdem weiß um was es geht. (...) In einer gelungenen Mischform kommt das Stück auf die Bretter (...) Farbenfroh glänzt die Inszenierung durch Kostüme und Projektionen, (...) anrührend über die Grenzen hinweg.“
WDR 3